Krieg. Ein kurzes und beinahe unscheinbares Wort, das einen katastrophalen und angsteinflößenden Zustand beschreibt. Einen Zustand, den sich viele (junge) Österreicher/-innen glücklicherweise gar nicht ausmalen können. Wenn dann also eine Schreckensnachricht wie der sich verschärfende Ukraine-Russland Konflikt die Bewohner/-innen von Österreich ereilt, fühlt sich ein Großteil der Personen vermutlich erstmal überfordert. Was passiert genau? Welche Konsequenzen ergeben sich aus dieser Situation? Und am wichtigsten – wie kann ich helfen?
Mit all diesen schwierigen Fragen setzten sich die beiden Klassen 8a und 1e aus dem BRG 14 auseinander – besonders der letzten Frage widmeten die Schüler/-innen viel Aufmerksamkeit: Wie genau kann ich den Ukrainer/-innen helfen? Nach ausgiebiger Überlegung entschieden sich die beiden Klassen dafür, gemeinsam einen Kuchenstand auf die Beine zu stellen, um Geld für die Ukraine zu sammeln. Gespendet werden sollte an „Nachbar in Not“. Begeistert und voller Elan, Positives bewirken zu können, stürzten sich die Schüler/-innen sogleich in die Küche und begannen fleißig zu backen. Auch Personen aus anderen Klassen hörten von der Idee und steuerten köstliches Essen bei. So standen also am 16.03.2022, dem Tag des Kuchenstandes, etliche Leckereien auf den aufgestellten Tischen im zweiten Stock. Erwartungsvoll fieberten die Schüler/-innen auf das Läuten der Pausenglocke hin und als dieses schließlich ertönte, trauten sie ihren Augen kaum.
Etliche Menschen aus der gesamten Schule stürmten auf den Kuchenstand zu und kauften innerhalb von fünfzehn Minuten den gesamten Stand leer. Auch die Personen, die sich mit essensgefüllten Tabletts durchs Schulhaus gewagt hatten, kamen mit leeren Schachteln und einem breiten Grinsen zurück. Das Grinsen vergrößerte sich sogar noch mehr, als die gesammelte Summe feststand: 1 605 Euro. Die Schüler/-innen wollten, nein, konnten ihren Augen nicht trauen. 1 605 Euro. Ihre Idee hatte tatsächlich funktioniert.
Diese Aktion zeigt, dass wirklich jede und jeder Einzelne in Krisensituationen helfen kann. Wirklich alle. Zwar stellt das „Wie?“ manchmal eine Blockade dar, doch durch eine Besprechung mit anderen oder Recherche lässt sich dieses Hindernis oftmals aus dem Weg räumen. Auch muss nicht immer Geld das gegebene Gut sein, sondern natürlich lassen sich Hygieneprodukte oder nicht mehr angezogene Kleidung ebenso gut spenden.
Alle können helfen und jede Art von Hilfe zählt, egal wie groß. Denn oftmals reichen schon Solidarität und eine kleine Idee, um Großartiges zu bewirken.
Wie bei dem Kuchenstand.
Verfasst von Lisa Manhart