Erasmus-Besuch aus Piacenza / Italien für die 6A

Vom 06.- 11.10.2024 bekam die 6A Besuch von Schülerinnen und Schülern des Liceo Melchiorre Gioia in Piacenza/Italien. Wir konnten den ersten Teil unseres von Erasmus+ geförderten Austausches mit einer italienischen Partnerschule beginnen. Ein Bericht aus drei Perspektiven.

Die Lehrerin

Am 02.02.2024 konnten die Erasmus+ Koordinatorinnen unserer Schule (Katharina Kreiter und Susanne Neumann) bekannt geben, dass das BRG 14 Erasmus+ akkreditiert sei – was die Zusammenarbeit und den Austausch mit EU-Partnerschulen bürokratisch erleichtert. Als Klassenvorständin der 6A und deren Lehrerin in Englisch und Italienisch wollte ich die Chance, den Schüler:innen einen Austausch und gemeinsame Projektarbeit mit einer Partnerschule in Italien zu ermöglichen, nicht verstreichen lassen. Die Deadline für eine Einreichung war extrem knapp, doch innerhalb von zwölf Tage konnten die Eckdaten für einen Austausch mit dem Liceo Melchiorre Gioia, einer von einem früheren Erasmus-Projekt bekannten Partnerschule, finalisiert und ein Projekt eingereicht werden.

Mit meiner italienischen Kollegin Rita Garrè, einer Deutschlehrerin, arbeitete ich in den kommenden Monaten am Feinschliff, auch an außerschulischen Orten, wie etwa am Badeteich mit meiner Deutschkollegin Barbara Müller.

Die Unterbringung sollte in Form von gegenseitigem Hosten erfolgen, um den kulturellen und sprachlichen Austausch zu fördern. Möglich wurde eine Teilnahme aller Schüler:innen durch die Zusammenarbeit der 6A Familien, von denen einige gleich zwei italienische Teens aufnahmen, wenn es bei anderen Familien nicht genug Platz gab. So konnten alle eine Gastschwester/einen Gastbruder in Wien begrüßen.

Wir sollten uns – angepasst an das jeweilige Sprachniveau – mit einem Vergleich von Alltagsaspekten der jeweiligen Länder beschäftigen, mit einem besonderen Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit. Nachhaltig sollte auch gereist werden: An- und Abreise mit dem Nachtzug! Last but not least würde auch das Besichtigungs- und Kulturprogramm diesem roten Faden folgen: Von der Führung „Kunst und Klima“ im Belvedere bis hin zum Besuch im Kunsthaus Wien mit seinem Fokus auf Kunst und Natur.

Viele, viele Emails, Telefonate, Planungsstunden und einer umfassenden Erhebung des Haustierstatus der hostenden Familien später war es so weit: Wir konnten unsere italienischen Gäste am Wiener Hauptbahnhof in Empfang nehmen. Für die Eindrücke unserer Erasmuswoche in Wien möchte ich gerne die Eltern und Schülerinnen und Schüler zu Wort kommen lassen. Ich jedenfalls freue mich schon auf den Gegenbesuch in Piacenza Ende März 2025!

Daphne Paul, Klassenvorständin und Englisch- und Italienischlehrerin der 6A.

Die Familien

Ein unvergesslicher Austausch: Italienische Schüler:innen zu Gast in Wien

In der vergangenen Woche hatten wir das Vergnügen, 18 italienische Schüler:innen aus Piacenza bei uns in Wien willkommen zu heißen. Im Rahmen eines Erasmusaustauschprojekts lebten sie eine Woche lang bei Gastfamilien und arbeiteten in der Schule gemeinsam mit unseren Kindern an ihrem Projekt. Es war eine aufregende Zeit, in der nicht nur neue Freundschaften geknüpft, sondern auch spannende kulturelle Einblicke gewonnen wurden. Unsere Töchter und Söhne waren begeistert von den italienischen Bräuchen (und dem Kartenspiel Merda ;)), und auch die Gastschüler:innen waren beeindruckt vom BRG14, den Wiener Mehlspeisen und der Kunstvielfalt und Architektur unserer Stadt.

Ein Vater, der sein Kind während des Austauschs unterstützte, bemerkte: „Es ist schön zu sehen, wie schnell die Mädchen Freundschaft schließen. Die Unterschiede zwischen den Kulturen schmelzen einfach weg.“ Auch eine Mutter fand: „Es ist eine großartige Gelegenheit für unsere Kinder, die Welt ein Stückchen größer zu machen.“ Ein Vater aus Italien schrieb: „I think this is the best teaching and experience our girls have received on this trip: it is your sense of hospitality, civility and welcome.”

Das positive Feedback unserer Familien und die Begeisterung der Schüler:innen zeigen, dass diese Woche nicht nur die Sprachbarrieren überwunden hat, sondern auch das Verständnis und die Verbundenheit zwischen den Kulturen gestärkt wurden. Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen im Frühjahr 2025 und sind gespannt, wie diese Erfahrungen unsere Kinder prägen werden!

Jeanna Nikolov-Ramirez, Elternvertreterin der 6A

Die Schüler:innen. Eine bunte Mischung aus Eindrücken!
Freundschaft …

„Mir hat die Woche mit den italienischen Schülern gut gefallen. Es hat Spaß gemacht sich mit neuen Personen unseres Alters zu umgeben. Wir haben uns mit den meisten gut verstanden und neue Freundschaften geknüpft.“

Maya

Gemeinsame Aktivitäten in der Freizeit …

„Der zweite Moment, den ich sehr mochte, war, als ich mit meinen Freundinnen und den italienischen Schülerinnen eine Pizza gebacken haben. Der Prozess was sehr chaotisch, aber das Endergebnis war die Mühe wert, denn die Pizza war köstlich und jetzt weiß ich, wie man eine Pizza backt.

Athena

„Ein besonderer Moment in dieser Woche war, als wir ins Schmetterlingshaus gingen und die Schmetterlinge betrachteten, auch als wir zusammen nach Schönbrunn gingen und den Neptunbrunnen erkundeten. Meine Erwartungen für die Woche in Italien sind wahrscheinlich ein wenig zu hoch, aber ich möchte auf jeden Fall die Gallerie von Ricchi Oddi besuchen, wenn ich dort bin.“

Valentina

„Als wir dann zuhause angekommen waren, machte sie den Eindruck, sie sei etwas überfordert, was ich aber gut verstehen kann. Wir haben zusammen ein Frühstück gegessen … [w]ir haben Spiele gespielt und ihnen typisch österreichische Snacks gekauft. Nach einer Stunde war die Atmosphäre viel angenehmer zwischen uns.

Zoe

„Ich fand es auch besonders, als Sami Camilo und ich gegen sie FIFA gespielt haben, bei dem sie die italienische und wir die österreichische Nationalmannschaft gewählt haben und um die Ehre unseres Land gespielt haben, was auch sehr viel Spaß gemacht hat.“

Shiyon

Ein weiterer Moment, der Zoe und mich sehr zum Staunen brachte, waren die Freudensprünge der Italiener, als sie herausfanden, dass wir einen Müller auf der Mariahilferstraße haben. Ich habe noch nie jemanden so glücklich gesehen, weil er das Geschäft Müller sieht.“

Hanna

[Ein besonderer Moment:] Wenn wir zusammen Spiele, wie zum Beispiel Werwolf, gespielt haben.

Julia

Andiamo? Lieber nicht …

„Der Montag war der erste „Schultag“, an welchem wir uns um 8:55 in der Schule treffen sollten, eigentlich…. Denn für einen 15 Minuten Fußweg schafften wir es, aufgrund des sehr gemütlichen italienischen Gehtempos eine halbe Stunde zu brauchen.

Valentin

„Etwas, das ich mühsam oder herausfordernd fand war, dass die italienischen Schüler sehr langsam gingen und nie richtig zuhörten.“

Athena

„Wir haben viel zusammen unternommen und haben […] verschiedene Denkmale und Sehenswürdigkeiten in Wien besucht. Es war ein wenig mühsam so viel zu gehen, andererseits war es der effizienteste Weg, für die italienischen Schüler und Schülerinnen, sie Stadt besser kennenzulernen.“

Maya

Sprachbarrieren und deren Überwindung

„Wir hatten Fragebögen vorbereitet, welche sie ausfüllten und erstellten Powerpoints. Wir (die Österreicher) waren nervös, weil wir uns fragten, ob wir es überhaupt schaffen würden mit italienischen Schüler/innen zu arbeiten, da Sprachbarrieren vorhanden waren. Jedoch war die Zusammenarbeit überhaupt kein Problem- wusste mal jemand ein Wort in der anderen Sprache nicht, gab es jede Menge Übersetzungstools.“

„Wenn meine Mutter mit Elena auf Spanisch geredet hat und sie auf Italienisch geantwortet hat, und sie sich trotzdem beide perfekt verstehen konnten.“

Julia

„Die Italiener konnten alle sehr gut Englisch verstehen und sprechen, also war Kommunikation fast nie ein Problem.“
Johannes

„Für mich war das kein Problem, aber für viele war die Sprache eine Herausforderung. Nicht weil sie sich nicht verständigen konnten, sondern weil es auf einer freundschaftlichen Ebene schwierig war, sich in einer Sprache, die nicht die „eigene“ war, zu verbinden.“

Sofia

„Die Schülerin, die ich geherbergt habe, war sehr freundlich und konnte gut Deutsch sprechen. Also konnte ich mich mit ihr ohne Probleme unterhalten.“

Maya

Die eigene Stadt entdecken …

„Die letzte Woche war zwar etwas anstrengend, aber trotzdem voller glücklicher Momente. Ich fand es sehr interessant, eine neue Kultur kennenzulernen und den Italienern die Stadt zu zeigen. Oft sind wir auch zu Orten gegangen, die ich selbst nicht mal kannte, wie zum Beispiel das Hundertwassermuseum.“

Julia

Logo Erasmus+

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