Im Oktober 2024 startete der erste Teil unseres von Erasmus+ geförderten Austauschprojektes mit unserer italienischen Partnerschule, dem Liceo Gioia in Piacenza. Vormittags arbeiteten wir dreisprachig (italienisch – deutsch – englisch) an einem gemeinsamen Projekt, u.a. zur Erforschung der Nachhaltigkeit im Alltag und zur Digitalisierung. Nachmittags konnte die 6a bei strahlendem Sonnenschein mit ihren italienischen Hostschwestern und -brüder Wien erforschen. Auch bei unserem Gegenbesuch vom 30.3. bis 4.5. 2025 lachten die Sonne, die Schülerinnen und Schüler – und die Pizzaverkäufer in Piacenza und Umgebung!
Biscotti con cuore
Der zweite Teil unseres Austausches mit dem Liceo Gioia bot der 6a ausgiebig Gelegenheit, Einblicke in viele Aspekte des italienischen Lebens und Alltags zu gewinnen – und ihre Beziehungen zu den italienischen Schülerinnen und Schülern zu vertiefen.
Die Familien unserer italienischen Hostschwestern und -brüdern boten reichlich biscotti zum Frühstück, tellerweise Pasta zum Abendessen, darunter auch die typischen Tortelli piacentini (mit Ricotta und Spinat gefüllte Nudelköstlichkeiten) und jede Menge italienische Herzlichkeit. Am Mittwoch organisierten sie für alle unsere ragazzi und ragazze sogar einen gemeinsamen Besuch in einer Pizzeria. Es schmeckte.
Il profumo del caffé.
Auch in der Schule empfing man uns herzlich in der bar della scuola (Neid!!!! Eine echte Faema-Kaffeemaschine!!!) und unsere Gastgeschenke (Schoko-Osterhasen und ein klassensignierter Fußball in Österreich-Optik, organisiert von den Elternvertreterinnen der 6a) wurden freudig in Empfang genommen. Bei der Schulführung zeigte sich uns ein interessantes Medley aus alt (Wände, Bio-Exponate) und neu (Smartboards, funktionierende Mülltrennung – Doppelneid). Da das Schulgebäude renoviert wurde und wir daher auch nicht vor Ort arbeiten konnten, setzten wir unsere Projektarbeit in Form von Feldstudien / Fotoprojekten während unseres gemeinsamen Besichtungs- und Kulturprogrammes fort – die Inhalte wurden digital geteilt.
6 giorni – 4 città.
Das gemeinsame Programm hatte es in sich: Wir schafften es, neben dem hübschen Piacenza, durch das uns am Montag eine erlesen gebildete Professoressa di storia d’arte vom Liceo Gioia führte, auch so unterschiedliche Städte wie Genua, Parma und Mailand kennenzulernen. In Bezug auf unser Projektthema „Nachhaltigkeit“ war auffallend, wie selbstverständlich in Italien Projekte, wie verkehrsberuhigte Innenstädte und Förderung der Fahrradmobilität – besonders in kleineren Städten wie Piacenza und Parma – umgesetzt werden.
Projekterkenntnisse: Was wir uns mitnehmen können …
Hier könnte man sich einiges abschauen. So gibt es in Italien überall selbstverständlich Mülltrennung, auch an der Partnerschule (Behältnisse für verschiedene Müllarten für alle leicht erreichbar auf den Gängen). Die Innenstädte von Parma und Piacenza sind verkehrsberuhigt und Wege werden zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt. In Parma gibt es direkt beim Bahnhof ein umfassendes Service für Radfahrende, u.a. sichere Abstellplätze, Leihräder und ein Reparaturservice. So kann Nachhaltigkeit gefördert werden!
Die 6a erstreckte ihre Feldforschung mit sichtbarem Enthusiasmus auch auf kulinarische Gebiete. Gerüchten zufolge gab es jemanden, der jeden Tag mindestens einmal Pizza gegessen hat …
Dass der Abschied am Bahnhof dann vielen schwer gefallen ist und uns angesichts der Dauer der Umarmungen in leichte zeitliche Panik versetzt hat … das hat aber nichts mit amore per la pizza zu tun, sondern mit amicizia – dem italienischen Wort für Freundschaft.
Und das – der interkulturelle Austausch innerhalb Europas, die Stärkung von gemeinsamen europäischen Werten durch gegenseitiges Kennenlernen – ist wohl Sinn und Zweck des Erasmus+ Programmes.
Wir danken unseren italienischen Kolleginnen Rita Garrè und Paolo Mori für die wunderbare Zusammenarbeit und die Organisation der Aktivitäten vor Ort. Grazie di cuore, Rita e Paola!
Besonderer Dank gilt dem Programm Erasmus+, das diese interessanten Erfahrungen ermöglicht hat.
Mag. Daphne Paul und Mag. Barbara Müller
Bericht über Aufenthalt in italienischer Zeitung: https://www.ilpiacenza.it/attualita/da-vienna-a-piacenza-scambio-culturale-con-gli-amici-del-gioia-per-18-studenti-austriaci.html
Information zur Nachhaltigkeit:
Die Reise erfolgte mit dem Nachtzug. Hier der C02 Vergleich zu einer Flugreise, siehe https://carbontracer.uni-graz.at/app-reiseroute
Flug + Bahn: 328,3 kg CO2eq pro Person
Liegewagen im Zug: 38,5 kg CO2eq pro Person (1/10 vom Flug)

Alle weitere Informationen zu Erasmus+ und weitere Projekte findet man HIER.
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