Unsere Peer-Mediator/-innen stellen sich vor …
Allgemeines
Seit dem Schuljahr 2006/07 werden an unserer Schule Schüler/-innen der Oberstufe dazu ausgebildet, Unterstufen-Schüler/-innen bei der Lösung von Konflikten mit Klassenkamerad/-innen zu helfen.
Ein Jahr lang werden die angehenden Mediator/-innen im Rahmen einer unverbindlichen Übung trainiert: Sie reflektieren dabei ihr eigenes Konfliktverhalten, beschäftigen sich mit Methoden der Mediation, lernen fundamentale Gesprächsregeln anzuwenden, aktives Zuhören, Feedback geben und nehmen u.v.m.
Am Ende ihrer Ausbildung wissen sie nicht nur, wie sie ihren jungen Schützlingen am besten aus einem verfahrenen Konflikt heraus helfen können, oder wie sie bei Mobbing-vorgehen können; sie haben auch eine Menge über sich selbst und die Hintergründe und Ursachen von Aggression gelernt.
Neben der unverbindlichen Übung besuchen die Peer-Mediatorinnen und -Mediatoren auch außerschulische Fortbildungen, die vom Stadtschulrat angeboten werden. Einmal im Schuljahr veranstalten die ausbildenden Lehrer/-innen für die Peers das Peer-Wochenende.
An diesen Tagen treffen sich ausgebildete, aktive Peer-Mediator/-innen mit der neuen, im Training befindlichen Gruppe, um Erfahrungen weiter zu geben, und Arbeits-Gemeinschaften zu bilden, die dann jeweils für bestimmte Klassen der Unterstufe zuständig sind.
Herzstück dieses Wochenendes ist das Durchspielen einer Mediation durch die älteren Teilnehmer/-innen, wobei die jüngeren, noch unerfahrenen, die Beobachterrolle einnehmen, Protokoll führen, Fragen stellen können. Davor und danach spielen wir Möglichkeiten durch, wie der Erstkontakt mit Klassen gestaltet werden kann.
Schließlich finden „Altpeers“ und „Jungpeers“ sich paarweise zu Mediationsgemeinschaften zusammen, die für das verbleibende Schuljahr mit ihrer jeweiligen Unterstufenklasse arbeiten werden.
Dieses Konzept funktioniert bisher sehr gut, und es konnten mittlerweile schon oft auch schwerere Konflikte zwischen Schüler/-innen der ersten bis vierten Klassen behoben, oder auch bereits im Ansatz verhindert werden.
Unterstützt wird unser Projekt nicht nur vor der Bildungsdirektion Wien, sondern auch vom Elternverein des BRG VBS 14, wofür wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken möchten.
Peer-Mediation stärkt die Beziehungen der Schüler/-innen zueinander, sie fördert soziale Kompetenz Achtsamkeit und Respekt im Umgang miteinander und das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, Dinge, die im „normalen“ Schulalltag leider oft zu kurz kommen würden.
Worum wir uns kümmern
Bei Konflikten in den Klassen helfen wir gezielt, diese zu lösen.
Wo du uns triffst
Die Mediator/-innen kommen regelmäßig in die von ihnen betreute Klasse, und haben ein offenes Ohr für die Probleme der Schüler/-innen.
Wann, wie und weshalb Peer-Mediation (am BRG VBS 14)
Immer wieder wird von Gewalt in der Gesellschaft und besonders von Gewalt in der Schule gesprochen. Beginnen nicht alle Konflikte mit relativ harmlosen Auseinandersetzungen im zwischenmenschlichen Bereich? Könnte man nicht mit einfachen Mitteln solche Konflikte des Alltags rasch und nachhaltig lösen, um größeren Schaden zu vermeiden?
Genau das geschieht seit September 2006 an unserer Schule mit Hilfe der Peer-Mediation.
Peer-Mediation ist eine pädagogische Methode, um Konflikte zwischen Gleichaltrigen aufzuarbeiten und zu lösen. Bekannt ist die Methode auch unter dem Namen „Streitschlichter“, wobei bei diesem Namen nicht zum Ausdruck kommt, dass die Mediator/-innen nur beratende und begleitende Funktion haben, nicht aber die Konfliktlösungen vorgeben.
Um das Projekt zu ermöglichen werden jährlich Schüler/-innen ab der 5. Klasse im Rahmen einer unverbindlichen Übung ausgebildet.
Die Mediation erfolgt freiwillig für alle betroffenen Personen.
- In einem eigens dafür vorgesehenen Raum werden die Mediationen durchgeführt.
- Die Inhalte der Mediation unterliegen der absoluten Schweigepflicht und dies ist mit der ärztlichen Schweigepflicht vergleichbar.
- Zur Mediation auf dieser Ebene sind alltägliche Konflikte zwischen Schüler/-innen vorgesehen.
- Die dafür speziell ausgebildeten Lehrkräfte betreuen die Mediator/-innen mit den Methoden der Supervision und des Coachings. Sie können daher auch abschätzen, ob sich die vorgesehene Mediation für diesen schulischen Bereich eignet oder nicht.
- Peer-Mediation ist keine Psychotherapie, aber auch kein Konfliktlöser zwischen Lehrer/-innen bzw. zwischen Lehrkräften und Eltern, sondern nur zwischen etwa gleichaltrigen Schüler/-innen. Alle anderen Formen würden selbstverständlich die Möglichkeiten der jungen Mediator/-innen übersteigen.
Da sich in der Praxis gezeigt hat, dass eine Vermittlung durch etwa Gleichaltrige in Streitfällen und bei Problemen oft wirkungsvoller ist und von den Betroffenen besser angenommen werden kann als das Eingreifen Erwachsener, ist Peermediation auch als Beitrag zu einem friedlichen Miteinander an unserer Schule zu sehen. Und ein aktiver Beitrag für eine Verbesserung des sozialen Klimas innerhalb unserer Schule.
[Mag.a Daphne Paul, Mag.a Elisabeth Paulhart, Mag.a Alexandra Schmid, Mag.a Astrid Wenzl, – Peer-Coaches ]